Nachhaltigkeit: mit dem Rad zur Arbeit

Das Lastenrad von borisgloger consulting ist kein Rad für alle Tage, aber sehr praktisch, um mal etwas mehr zu transportieren oder die Kinder mit ins Büro zu nehmen.

Wenn nicht gerade der größte Teil der Menschen im Homeoffice ist, dann hat die Hälfte von ihnen in Deutschland einen Arbeitsweg von unter 10 km. Und doch nimmt mehr als die Hälfte das Auto zur Arbeit. Dabei besagen wissenschaftliche Studien, dass es tatsächlich objektiv günstiger ist, bis 8 km mit dem Fahrrad zu fahren und bis 15 km mit dem E-Bike anstatt mit dem Auto zu pendeln.

Ich selbst habe es in den letzten beiden Jahren konsequent ausprobiert. Ich bin meinen Weg zur Arbeit von etwas über 16 km öfter und öfter mit dem Fahrrad gefahren. Zunächst war es noch eine Mischung aus Fahrrad und Bus und wenn es mal nicht anders ging, auch das Auto. Ich fuhr zu Beginn mit dem großen Tourenrad und das war zügig. In circa einer Stunde war ich in Wien. Wie ich heute weiß, bin ich immer mit viel zu hohem Puls gefahren.

Das Wetter wird weniger wichtig

Dann kaufte ich mir ein Brompton (ein Klapprad). Ich dachte, das ist praktisch, wenn es regnet, nehme ich es einfach im Bus mit. Letztendlich bin ich aber nur zweimal mit dem zusammengeklappten Rad im Bus in die Stadt gefahren. Beim ersten Mal war der Wind zu stark, und ich wäre nicht rechtzeitig zu meinem Termin gekommen. Also bin ich zur nächsten Bushaltestelle, die auf dem Weg lag, habe das Rad zusammengeklappt und bin eingestiegen.

Noch vor zwei Jahren fuhr ich im Winter mit dicker Hose, Strumpfhose und dicker Daunenjacke. In diesem Winter strampelte ich mit einer simplen Strickjacke, bei minus 7 Grad Celsius und Schneewehen mit dem Brompton den Hügel rauf und grinste dabei vor mich hin. Woran das liegt? Keine Ahnung. Es sieht so aus, als wäre ich nicht mehr so wetterempfindlich wie früher. Noch so ein Pluspunkt vom ganzjährigen Radfahren.

Heute bin ich mit meinem Super-Bike in die Stadt gefahren. Weil es so viel Spaß gemacht hat, bin ich einen Umweg gefahren: 31 km flaches Gelände. In einer Stunde und 26 Minuten war ich in Wien und das, ohne dass ich mich angestrengt hätte. Zugegeben, ich fahre mittlerweile viel Fahrrad. Was ich damit eigentlich sagen will, denn es liegt mir fern, hier anzugeben: Der Weg zum Fahrrad muss lustvoll sein.

Fangt einfach an!

Fangt doch mal mit einem Tag in der Woche an. Nehmt euch einfach 15 Minuten mehr Zeit für den Weg zur Arbeit. Bei schönem Wetter könnte es sein, dass ihr diese Fahrt tatsächlich genießt und das nicht nur im Vergleich zum Stau oder zur U-Bahn. Vielleicht gefällt es euch so gut, dass ihr euch die Woche darauf gleich wieder aufs Rad setzt.

Vielleicht gönnt ihr euch nach einem Jahr sogar ein schönes neues Rad. Meine Empfehlung ist eindeutig: Nehmt ein Brompton. Vielseitig, schnell, einfach in der Handhabung. Ihr könnt es im Restaurant und im Büro unter den Tisch oder in die Garderobe stellen. Wenn es regnet, nehmt ihr das Taxi nach Hause zurück, das Rad liegt im Kofferraum. Na gut, es ist wirklich teuer. Es kostet auf den ersten Blick unverschämt viel. Doch es lohnt sich. Für den, der das nicht ausgeben will: Fragt doch mal in eurem Unternehmen, ob ihr ein Dienstfahrrad bekommen könnt.

Wir haben für unsere Kolleginnen und Kollegen in Wien vier Räder an der Wand hängen. Wann immer sie eines brauchen, können sie sich damit ausrüsten.

Und sollte euer Weg länger als 8 km sein, dann gönnt euch vielleicht ein schönes E-Bike. Gestern bin ich von einer jungen Frau, die sich nicht anstrengen musste, auf einem wirklich tollen E-Bike auf dem Wienerberg an der Ampel einfach abgehängt worden. Dabei war ich auf meinem Super-Bike. E-Bikes können richtig Spaß machen und sind möglicherweise eine Alternative für euch.

Die Fitness kommt wie von selbst

Entscheidend ist, langsam zu fahren, sich am Anfang einfach wirklich Zeit zu lassen und nach drei Monaten werdet ihr schon feststellen, dass ihr plötzlich schneller und wie von selbst fitter werdet. Wichtig ist: beim Fahren nicht ins Schwitzen kommen und den Puls niedrig halten.

Diese Art des “Trainings” macht euch über die Zeit immer fitter und am Ende schneller. Dann dauert es nicht lange und ihr werdet schneller in der Arbeit sein als mit dem Bus.

Probiert es einfach

Es gibt so viele Möglichkeiten, das Radfahren wieder zu genießen und es als alltägliches Transportmittel zu nutzen. Probiert es doch einfach mal aus. Fangt mit einem Tag in der Woche an.

Wenn ihr mehr darüber hören wollt, wie der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad besser sein könnte, dann lohnt es sich, dieses Interview unseres Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft mit der Mobilitätsagentur Okapi anzuschauen.

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Viel Spaß beim Fahren!

Titelbild: Das Lastenrad von borisgloger consulting ist kein Rad für alle Tage, aber sehr praktisch, um mal etwas mehr zu transportieren oder die Kinder mit ins Büro zu nehmen.