One Bag Travel oder freier reisen mit dem richtigen Rucksack

Als Consultant bin ich ständig auf Reisen, und selbst während meines Sabbaticals bin ich ständig auf Reisen. Wie organisiert man sich da so, dass das Reisen nicht zur Last wird?

Eine Lösung, die für mich funktioniert: minimalistisch reisen und nur so viel mitnehmen, dass alles in eine Carry-On-Tasche passt. Eine Möglichkeit ist natürlich der viel gelobte Trolley. Doch mehr und mehr Leute kommen anscheinend zu dem Schluss, dass es im urbanen Stadtdschungel keinen Spaß macht, mit einem Trolley über das Pflaster zu rumpeln. Wer noch dazu öffentlich unterwegs sein will oder mal schnell aufs Rad wechseln will, braucht eine andere Lösung. Die gerade hochaktuelle Variante: One Bag Travel.

Mit nur einer Tasche um die Welt

Mit nur einer Tasche zu reisen, die bis zu 40 Liter fasst, egal ob durch Europa oder durch die ganze Welt, ist der neueste Schrei. Die Idee ist bestechend: Statt viele Koffer durch die Gegend zu schleppen, beschränkt man sich auf eine einzige Tasche. Als Vielreisender bin ich diesem Grundsatz schon lange unbewusst gefolgt: Ich versuchte, mit nur einem Trolley klarzukommen oder habe bei kurzen Trips nur auf meinen Tumi Rucksack gesetzt.

Letztens bin ich jedoch auf die wirklich tolle Website packhacker.com gestoßen – seitdem bin ich am Hacken. Wie das bei mir so ist, muss ich nun die eine perfekte Tasche für das Reisen um die Welt haben. Eine Tasche, die alles kann. Ich schaue mir stundenlang Reviews von YouTubern an, die sich darauf spezialisiert haben, Taschen zu bewerten. Ja, so etwas gibt es. Sie sind großartig, unterhaltsam und extrem professionell. (Achtung: Es besteht die Gefahr, dass ihr nach dem Konsum dieser Videos selbst zu Hackern werdet!)

Der Auslöser bei mir war dieser geniale Rucksack: Goruck GR2. Dieses Video, gefunden auf Packhacker, löste bei mir den Wunsch nach der richtigen Tasche aus. Aber dann kam ich drauf, dass dieser Rucksack, der von einem kleinen Unternehmen erzeugt wird, nur die Spitze eines Eisbergs aus Firmen ist, die sich unabhängig von den Großen wie Samsonite und Tumi gerade aufmachen, den Reisetaschenmarkt umzukrempeln. Unterstützt werden sie eben von Videobloggern, die mit viel Liebe ununterbrochen Taschen reviewen.

Die professionellen Taschen-Blogger

Packhacker habe ich schon erwähnt. Schaut da mal rein, der Guide, mit dem man für sich die beste Tasche finden kann,  ist wirklich gut gemacht. Ihr findet dort auch Guides zu Merino-Reisekleidung, den ich euch sehr ans Herz lege, wenn ihr ebenfalls minimalistisch reisen wollt.

Als ich dann noch andere Stimmen zum Super-Rucksack Goruck GR2 gesucht habe, bin ich auf den leicht spleenigen YouTuber Chase Reeves und seine Website BagWorks gestoßen – er macht unfassbar gute Reviews. Schaut euch dieses Review zum Wandrd PRVKE mal an — sehr amüsant! Alleine die Arbeit, die Reeves in die Begleittexte und Kommentare steckt, zeigen, dass hier ein Profi am Werk ist. Ich habe mich stundenlang in seinen Reviews verloren und eine Tasche nach der anderen studiert. Gestoßen bin ich dabei auf wirklich geniale Rucksäcke und die Firmen, die diese machen:

  • Wandrd hat einen Rucksack entworfen, der offenbar bei Fotografen extrem gut ankommt.
  • Ein superstylischer Rucksack des kleinen Start-ups Remote Equipment
  • Mit Dayfarer gibt es auch einen deutschen Gründer, der mit einer schönen Lösung für Office und Gym aufwarten kann.
  • Dann nicht zu vergessen, die genialen Taschen von Mission Workshop: Einfach ganz anders und ich hätte mich für sie entschieden, wenn ich derzeit den Streetstyle bevorzugen würde.
  • Erwähnt werden muss aber auf jeden Fall auch Trakke. Sie lassen Plastik komplett weg und produzieren in Glasgow. Ich werde hier sicher noch die eine oder andere Tasche kaufen. Doch ich weiß auch, dass ich bis jetzt alle gewachsten Taschen dann doch nicht mehr genutzt habe. Sie sind aber wirklich wunderschön.
  • Sehr innovativ unterwegs sind auch die Hamburger Heimplanet. Ihre Transitline macht was her. Ihre One-Bag-Travel-Option war bisher der Monolith Weekender, der von Reeves ganz phänomenal besprochen wird. Auf jeden Fall eine Option, wenn man sehr viel mitnehmen will.

Das ist nur eine kleine Auswahl an Firmen, die mir ins Auge gesprungen sind. Sehr interessant fand ich auch die Lösungen von Cotopaxi oder die von allen derzeit so extrem gehypten Taschen von Peak Design. Vergessen darf man auch nicht Minaal. Hilfe bei der Auswahl findet ihr u.a. auf der Website Carryology.

Die Qual der Wahl

Tja, es war mir fast unmöglich zu entscheiden, welcher Rucksack für mich der richtige sein könnte. Letztendlich ist es nach vielen, vielen Stunden des Anschauens von Reviews der Wandrd Prvke 31L geworden. Warum? Ich wollte viel Platz und einen einzigartigen Look. Der Monolith Weekender war mir zu bulky und die Taschen von Mission Workshop auf den ersten Blick zwar genial, doch mich hat dann der Preis doch ein wenig abgeschreckt. Und die wunderschönen Rucksäcke von Trakke haben doch zu wenig Organisation von außen.

Ob ich mit dem Wandrd Prvke 31L auskommen werde, wenn ich mit Kindern oder Zelt unterwegs sein werde, lass ich euch dann mal wissen.