Spüren, wofür man morgens aufsteht.

Jos De Blok, einer der Gründer von Buurtzorg, sagte beim World Economic Forum in Davos im Mai diesen Jahres: 

“we are creating depression through working conditions.”

Ich fand dieses Statement sehr offen und ehrlich.

Spaß am Tun und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit

In der agilen Szene sprechen wir oft darüber, dass wir die Unternehmen agiler und damit produktiver machen wollen. Für einige Kritiker der Szene sieht das so aus, als würden wir nur noch mehr aus den Leuten herausholen wollen. Doch das Produktiver-Machen der Firmen, war nur der Sales-Pitch. Agiles Arbeiten sollte vor allem den Spaß am Tun fördern und das Gefühl der Selbstwirksamkeit wieder in die Teams bringen.
Die Teammitglieder sollten wieder – indem wir ihnen durch gemeinsame Visionen und Backlogs fokussiertes Arbeiten ermöglichen – spüren, wofür sie morgens aufstehen.
Wir wollten mit Ideen wie sustainable pace dafür sorgen, dass sich die Menschen in den Unternehmen eben nicht in ständigen Überstunden aufreiben müssen.Gelang das immer?
Natürlich nicht. Viele Versuche agile Teams aufzustellen, sind im Ansatz stecken geblieben, weil der Widerstand der Bürokratie – des Systems – zu groß war.

Agile Transformationen sind jetzt in aller Munde. Jede große Beratungsorganisation muss derzeit irgendeine Transformation durchführen. Und auch Organisationsentwickler: innen wollen jetzt agile Organisationsentwicklung machen. Es werden Diskussionen zu Tools und über Methoden geführt.

Organisationen, in denen Menschen sich wohlfühlen

Bei alledem wird vergessen, worum es doch im Grunde geht: Organisationen bauen, in denen Menschen sich wohl fühlen. Wie das geht?
Wir erweitern die internen Grenzen der Organisationen durch agile Methoden, führen den gesunden Menschenverstand ein und bauen Bürokratie systematisch ab.
Am Ende entwickeln sich dann Organisationen, in denen sich Menschen gesund arbeiten können.


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